Verehrung schlug in Verachtung um

Andreas Heyer stieß im Nachlass des Sozialphilosophen Wolfgang Harich auf eine merkwürdige Affinität zu Arnold Gehlen
 
 

Er war ein intellektueller Außenseiter, in einer seltsamen Sonderrolle zwischen durchaus politischem Einfluss und der Ohnmacht eines Wissenschaftlers: Wolfgang Harich, der vor 25 Jahren in Berlin verstarb. Man könnte ihn auch als einen tragischen Helden bezeichnen. Nachdem er 1957 im Schauprozess gegen die von der DDR-Justiz konstruierte »Gruppe Harich« aussagen musste, brach der Kontakt zu Freunden und Vertrauten wie Walter Janka, Ernst Bloch und Georg Lukács ab, viele wollten oder durften nichts mehr mit ihm zu tun haben.