Eine Dystopie des Spätkapitalismus bei Gert Prokop, Vortrag zum Nachhören

Vortrag vom 25. August 2020 beim „Helle Panke“ e.V. Berlin,
Referent: Dr. Alexander Amberger (Politikwissenschaftler, forscht u.a. zur Geschichte politischer Utopien)
Moderation: Dr. des Birgit Ziener

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„Man hockt in seinen vier Wänden, braucht sich überhaupt nicht mehr vom Fleck zu rühren: Geschäfte und Einkauf, Börse und Arbeitsmarkt, schon ein Großteil der Arbeit selbst, Informationen, Bildung, Entspannung, alles via Bildschirm, sogar Sex und Partnervermittlung. Irgendwann hört man auf, die anderen wenigstens noch per Communicator zu besuchen, und lebt mit den Welten, die die Videowände so bereitwillig ins Haus senden.“

Dies ist keine Kritik des Internets aus dem Jahr 2020, sondern 40 Jahre alt. Verfasst hat es der Krimi-, Kinderbuch- und Science-Fiction-Autor Gert Prokop aus der DDR. Doch nicht nur an dieser Stelle verfügte er über große Weitsicht, auch andere Aussagen seiner dystopischen Kriminalromane aus der Zukunft lesen sich unterhaltsam und prognostisch.
Prokops ironisch betitelte Dystopien „Wer stiehlt schon Unterschenkel?“ (1977) und „Der Samenbankraub“ (1983) gelten als zwei der qualitativ besten und meistverkauften SF-Titel aus der DDR. Im heutigen Gesamtdeutschland sind sie jedoch etwas in Vergessenheit geraten. Um dies zu ändern, widmet sich der Vortrag aus Perspektive der Utopieforschung Prokops Büchern.