Endzeit-Futurismus

Zuerst erschienen am 24.06.2021 auf Jacobin.de

Gert Prokop zählte zu den beliebtesten Sci-Fi-Autoren der DDR. Heute ist sein Werk weitgehend in Vergessenheit geraten. Dabei ist seine dystopische Vision des Spätkapitalismus erschreckend aktuell.

Science Fiction aus der DDR ist zweifelsfrei nerdig. Während im Westen die Raumpatrouille Orion und das Raumschiff Enterprise ferne Welten entdeckten, Star Wars die Kino- und Merchandise-Kassen klingeln ließ, Mad Max und der Terminator Zukunftsängste personifizierten und Perry Rhodan die Bahnhofsbuchhandlungen füllte, träumte man im Osten von der kommunistischen Zukunft. Könnte man meinen.

Die Dystopie des Spätkapitalismus bei Gert Prokop

Ein Sonderfall der DDR-Science-Fiction?

Helle Panke e.V. (Hg.): „hefte zur ddr-geschichte“, Heft 154, Berlin 2021, 55 Seiten, 3 Euro

Inhalt

1. Einleitung
2. Gert Prokop – Leben und Werk
3. Science Fiction vs. Utopie? Begriffe und Abgrenzungen
4. Forschungsstand und einige Worte zur DDR-SF
4.1. DDR-Utopiegeschichte – Abriss
4.2. Warum führt die DDR-SF ein akademisches Nischendasein?
4.3. Der Forschungsstand zu Gert Prokop
5. Prokops dystopische Kriminalgeschichten als klassische Utopie gelesen
6. Prokops Geschichten als Kritik an SED und MfS?
7. Zur Rezeption
8. Schlussbemerkungen