Auf Utopias Spuren

Utopie und Utopieforschung. Festschrift für Richard Saage zum 75. Geburtstag

Herausgeber: Amberger, Alexander und Möbius, Thomas 

Erscheinungsdatum: 13. Dezember 2016
430 Seiten, Verlag VS Springer, Wiesbaden, ISBN 978-3-658-14045-8, 69,99 Euro.

Vor 500 Jahren, 1516, erschien Thomas Morus’ „Utopia“. Der Text machte Furore. Er begründete eine politisch-literarische Gattung und wurde zum Namensgeber einer Tradition des politischen Denkens. 
Im Laufe der fünf Jahrhunderte mehrfach totgesagt, hat sich die Utopie immer wieder erneuert und ist nach
wie vor lebendig. Ihre Formen reichen vom klassischen Staatsroman über Architektur, Film und Musik bis zu konkreten Umsetzungsversuchen als gelebte Utopie; ihre Intentionen von Kritik über politische Manifeste bis hin zu dystopischen Warnungen.
In dieser Festschrift zum 75. Geburtstag des Utopieforschers Richard Saage werden die Gattung Utopie und ihre Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet: ausgehend von der „Utopia“ bis hin zu gegenwärtigen Utopien und Dystopien.

Inhalt

  • Auf Utopias Spuren (Alexander Amberger und Thomas Möbius)
  • Utopie und Zeitgenossenschaft (Dan Diner)
    I     Thomas Morus’ „Utopia“ und fünf Jahrhunderte Utopie
  • Thomas Morus und die Herausgeber – Wer schuf den Utopiebegriff (Thomas Schölderle)
  • Vergesellschaftete Reproduktion, vermischte Sphären. Ein halbes Jahrtausend in Utopias Speisehäusern (Barbara Holland-Cunz)
  • Mönchische Strenge und ketzerische Subversion. 500 Jahre „Utopia“ und 500 Jahre „Bayerisches Reinheitsgebot“ (Peter Seyferth)
  • Utopie-Reflexion und Globalisierung im spätaufklärerischen Roman. Zu Voltaires „Candid“ und Samuel Johnsons „The History of Rasselas, Prince of Abyssinia“ (Hans Ulrich Seeber)
  • Benedetto Croce über Tommaso Campanellas Kommunismus (Matthias Kaufmann)
    II     Utopie in der Ideengeschichte 
  • Datong – der „Idealstaat“ im politischen Denken von Konfuzius (Eun-Jeung Lee)
  • Von Hegel zur Utopie? Das „Ende der Geschichte“ bei Hegel und
 seine Aufhebung durch Eduard Gans (Gerhard Göhler) 
  • Die Utopie des unbedingten Grundeinkommens als Gebot der
praktischen Vernunft. Die philosophische Begründung des
kommunistischen Republikanismus bei Johann Adolf Dori um 1800 (Axel Rüdiger)
  • Die kritische Referenz der Utopie – oder: Wie sinnvoll ist die Abgrenzung zum Chiliasmus? (Peter Nitschke)
  • „Utopien, das wäre vielleicht eine Aufgabe, der ich gewachsen wäre“. Kontingenzbewusstsein in der Utopie von Gustav Landauer (Mathias Lindenau)
    III     Utopie in politischer Theorie und Praxis 
  • Die deutsche Arbeiterbewegung brauchte keine Utopien. Versuch einer Umorientierung (Helga Grebing)
  • Das kommunale Experiment des Roten Wien – die „Veralltäglichung“
der Utopie? (Wolfgang Maderthaner)
  • „Aufrechter Gang“ und Scheitern. Der Einfluss von Ernst Blochs
utopischem Wollen auf linke DDR-Oppositionelle (Alexander Amberger)
  • Die aktuelle Diversitätsdebatte: Schwierigkeiten mit dem Traum von
der Universalität (Walter Reese-Schäfer)
  • Kritik des misanthropischen Kapitalismus. Neun Thesen über Gott und
die Welt (Franco Zotta)
    IV     Utopie in der Moderne 
  • Fortschrittskritik und Menschenpark. Konstantin S. Mereschkowskijs
Utopie „Das irdische Paradies“ (Thomas Möbius)
  • Cross-Kulturalität – eine multikulturelle Utopie in der beginnenden Globalisierung. Hans Paasches Bericht über die Reise eines Afrikaners 
in das wilhelminische Deutschland (Peter Steinbach)
  • Vom Untergang des weißen und christlichen Abendlandes. Zur Dystopie
 des Jean Raspail (Udo Bermbach) 
  • Die Büchse der Pandora. James Camerons Spielfilm „Avatar“ als
ökologische Utopie (Martin d’Idler)
  • Unort, Unsinn, Unzeit. Utopie im zeitgenössischen Musiktheater (Felicia Englmann)
  • Utopie und Architektur zu Beginn des 21. Jahrhunderts. Dave Eggers’
 Utopie der totalen Vernetzung – Branding und Firmenarchitektur:
 Der Firmencampus als Utopos (Eva-Maria Seng)
  • Denken in Alternativen. Ein Nachwort (Christopher Coenen)
  • Publikationen von Richard Saage zur Utopieforschung