Unentbehrliche Kapitalismuskritik

Alexander Amberger erinnert an die Wachstumskritik von Bahro, Harich und Havemann – woran anzuknüpfen wäre

Rezension von Guido Speckmann, in: neues deutschland vom 6. Februar 2015

Wachstumskritik erfreut sich im Zuge der globalen Finanzkrise größerer Beliebtheit. So begrüßenswert das ist, so bedauerlich ist, dass marxistische Ansätze in ihr kaum Beachtung finden. Marxisten spielen in der sogenannten Degrowth-Bewegung kaum eine Rolle; auch linksradikale Gruppen halten sich zurück. Prägend sind in der in Frankreich Décroissance genannten Kritik überwiegend grüne und linksalternative Milieus. Das war mal anders.

Ende der Utopie?

Alexander Amberger über marxistische Systemkritik in der DDR.  

Von Siegfried Prokop

In: junge Welt online vom 10.11.2014

In einer jüngst erschienenen Studie untersucht Alexander Amberger die in den 70er und frühen 80er Jahren von Wolfgang Harich, Rudolf Bahro und Robert Havemann niedergeschriebenen marxistischen Postwachstumsutopien; sie gingen davon aus, dass der revolutionäre Impetus ohne die Utopie ihr Ideal verliert. Ohne die progressive Kraft und Dynamik der Utopie würde der Realsozialismus zu einem als »ausweglos« empfundenen System erstarren.